Es wäre schön, wenn sich Ihre kurze Frage ebenfalls so kurz beantworten ließe. Leider ist das ziemlich schwierig.
Unstrittig ist wohl, dass die Menschheit mit dem Energieverbrauch aus fossilen Beständen nicht einfach so weiter machen kann wie bisher. Genauso wenden viele Windkraftgegner ein, dass ein paar Windräder in Deutschland letztlich unerheblich sind, wenn USA, China, Indien etc. nicht mit umsteuern. Aber das sind letztlich Argumente, die uns hier vor Ort nicht so richtig weiterhelfen.
Tatsache ist: sowohl Windräder bauen zu wollen als auch total gegen Windräder zu sein, ist letztlich legitim. Der Bund hat vor allem nach dem Atomunfall von Fukushima quasi angeordnet, dass die Gemeinden der Errichtung von nachwachsenden Energiequellen „Raum zu geben“ haben.
Die UWG und der überwiegende Teil der Stadtvertretung hat diese Aufforderung aufgenommen und versucht, diese umzusetzen. Dabei stand immer im Zentrum, dass die Stadt so objektiv wie eben möglich Vorranggebiete ausweist, auf denen Windräder errichtet werden können. Damit sollte vermieden werden, dass Grundeigentümer sich ihr Recht erklagen, auf ihrem Grund und Boden Windräder aufzustellen, denn erst das würde die „Verspargelung“ der Landschaft auslösen.
Nachdem die Landespolitik mit neuen Abstandsregeln für Windkraftanlagen unsere fast realisierungsreife Planung quasi ausgehebelt hat, stehen wir z. Zt. am Punkt Null. Vermutlich muss das Thema in der kommenden Ratsperiode neu angegangen werden. Aber an unserer Haltung hat das wenig geändert: Die Stadt muss in ihren Grenzen Rechtssicherheit schaffen: nicht, damit soviel Windräder wie möglich gebaut werden, sondern dass wir eine Begrenzung erreichen, die wir ohne städtische Planung nicht erreichen würden. Darüber hinaus müssen die am stärksten unter den Nachteilen leidenden Dörfer und Personen langfristig und permanent Entschädigungsleistungen bekommen.